Die Organisation SoLo Funds bringt Veränderung in die Gelderverteilung. Das Bankensystem schneidet einen Großteil der Bevölkerung von der Möglichkeit ab, Zugang zu Geldern für notwendige kurzfristige Investitionen wie etwa ein Auto oder das Begleichen von Rechnungen zu bekommen. Solo Funds gibt Kleinstbeträge als Darlehen.
Über ein Fintech-Angebot, das sich an Gemeinden richtet, die in der Vergangenheit wirtschaftlich benachteiligt waren, hat das Unternehmen SoLo Funds Kredite in Höhe von über 200 Millionen US-Dollar und ein Transaktionsvolumen von insgesamt 400 Millionen US-Dollar vergeben.
SoLo Funds macht es auf dem amerikanischen und afrikanischen Kontinent jetzt auch den ärmeren Menschen möglich, Darlehen zu bekommen. Die Organisation wurde 2018 gegründet und hat mittlerweile mehr als eine Million Nutzer in Amerika, wo sie bisher ausschließlich operierte. Jetzt expandiert sie das erste Mal – und zwar nach Nigeria. Die Etablierung in Nigeria sei ein Testlauf. Dieser erste Schritt nach Übersee solle eine nachhaltige großflächige Expansion im afrikanischen Kontinent anstoßen, so einer der Gründer. Auch die vor Ort schon existierenden finanziellen Gegebenheiten hätten einen großen Teil zu der Entscheidung, nach Nigeria zu expandieren, beigetragen. Denn um das System nutzbar zu machen, brauche es viele Partner, die SoLo Funds‘ Lösung unterstützen und anbieten könnten. In Nigeria gäbe es viele solcher Finanzpartner. Mit vielen bestünden auch schon Partnerschaften.
Nigeria als erstes Land in Afrika sei dabei ein strategischer Schachzug, denn es hat die größte Volkswirtschaft und am schnellsten wachsende Mittelschicht in Afrika. SoLo Funds Ziel ist es, dass genau diese gestärkt aus dem Programm hervorgeht.
Über SoLo Funds werden schon kleine Geldbeträge in Höhe von 50 $ – 1000 $ verliehen. „Wir glauben, SoLo ist die Evolution der Mikrofinanzierung sowie der Gemeinschaftsfinanzierung. Wir erschaffen ein finanzielles Produkt für die breite Masse, nicht nur für die Menschen, die bereits Geld haben“, so, Williams, einer der Gründer. Er sähe die Schwierigkeiten der normalen Leute, die am Wochenende etwas Geld brauchen, um ihren Kindern einen Ausflug ermöglichen zu können oder ihre Stromrechnung zu begleichen.
Die meisten Banken würden sich nicht um das finanzielle Bedienen der Mittelschicht bemühen. Es sei für sie selbst zu teuer und zu risikoreich, weil viele nicht kreditwürdig seien. Die Risiken könne man durch Daten, Tests und Partnerschaften mit den richtigen Unternehmen absehen und eindämmen, so Williams, einer der Gründer. Das Unternehmen plant in den nächsten 12 bis 18 Monaten die Erschließung weiterer internationaler Märkte auf mehreren Kontinenten, beginnend mit wichtigen Einstiegsländern.